Mehr als 10.000 Menschen am 1. Mai auf der Straße

Unter dem Motto „Mach dich stark mit uns“ gingen am 1. Mai – dem Tag der Arbeit – im gesamten Bezirk mehr als 10.000 Menschen auf die Straße. Und folgten damit dem Aufruf von DGB und IGBCE. Ob in Hamburg, Bergedorf, Harburg, Stade, Lüneburg, Lüchow oder Cuxhaven – bei Sonnenschein und Temperaturen um die 25 Grad wurden zahlreiche Themen bei den verschiedenen Demonstrationen auf Transparenten, Plakaten und Schildern angesprochen. Stellenabbau, Werksschließungen, Rationalisierungsmaßnahmen, die geplante Aufweichung des 8-Stunden-Tags und die noch immer unter dem Niveau von 2019 liegenden Reallöhne – Gründe genug, um ein deutliches Zeichen zu setzen.

Tarifrunde Kautschuk 2025: Keine Einigung nach den ersten beiden Verhandlungsrunden

Hannover / Leipzig / Hamburg-Harburg // Die ersten beiden Verhandlungsrunden blieben weitgehend ergebnislos. Ende April und Mitte Mai trafen sich die Tarifkommission der IGBCE mit den Vertreter*innen der Arbeitgeberseite, um über einen neuen Tarifvertrag für die Kautschuk-Branche zu verhandeln. Das von der Arbeitgeberseite eingebrachte Angebot wies die IGBCE als unzureichend zurück. Immerhin: Ein Bonus für IGBCE-Mitglieder wird im nächsten Tarifvertrag festgeschrieben sein. Das signalisierten bereits die Vertreter*innen der Arbeitgeberseite.

Noch keine Einigung bei Buoyancy – Arbeitgeber wendet sich gegen die IGBCE

Hamburg-Hausbruch // Noch steht kein finales Ergebnis. Vielmehr noch: Die Arbeitgeberseite eskaliert. Sie gab auf der Mitarbeiterversammlung bekannt, keinen Tarifvertrag mehr haben zu wollen – und richtete sich direkt gegen die IGBCE, die im Betrieb keine Rolle mehr spielen soll.

Nachdem die die Geschäftsführung der Buoyancy Aerospace DE GmbH Anfang Mai eine zweite Verhandlungsrunde mit den Vertreter*innen der Arbeitnehmer*innen abgebrochen hatte, teilte sie jetzt schriftlich mit, das Entgelt für alle Beschäftigten um einen Euro pro Stunde erhöhen zu wollen. Damit blieb sie unter den Forderungen der IGBCE.

Sozialpolitische Leitlinien für einen starken Sozialstaat

Hannover // Die Bundesregierung ist neu im Amt. Gerade in der Sozialpolitik hat ihr vereinbarter Koalitionsvertrag Leerstellen und Lücken, die kritisch verfolgt werden müssen. Ende April hat der Beirat der IGBCE sozialpolitische Leitlinien vorgelegt, die zugleich eine Orientierung als auch eine Forderung an die neue Regierung darstellen.

„Erlebbarer Fortschritt für die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer, für die breite Mehrheit der Gesellschaft verlangt nach Absicherung und Gestaltung durch den Sozialstaat. Der Sozialstaat ist das Fundament einer Gesellschaft, die auf Miteinander statt Gegeneinander setzt, die Zusammenhalt und Gerechtigkeit will, statt der zerstörerischen Dominanz von Egoismus und Ellbogen“, sagt Birgit Biermann, stellvertretende Vorsitzende der IGBCE. „Gerade in Zeiten tiefgehender sozialer und wirtschaftlicher Veränderungen muss selbstverständlich auch geprüft werden, ob der Sozialstaat in seiner bisherigen Ausgestaltung der Modernisierung bedarf. Es geht aber um ein Update, keineswegs um einen Abbau des Sozialstaats.“

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